Das Wohnhaus Neumühl ist eine Wohneinrichtung für erwachsene Menschen mit einer geistigen oder mehrfachen Behinderung und gehört somit zu den besonderen Wohnformen für Menschen mit Behinderung.
In unmittelbarer Nähe zur lebendigen Neumühler Fußgängerzone wohnen und leben dort in drei Wohngruppen 24 erwachsene Menschen, welche einer geregelten Tätigkeit, in der Regel in einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM), nachgehen. Für die Bewohner*innen die sich schon im Ruhestand befinden, gibt es ein alternative Tagesstruktur im Vormittagsbereich, die individuelle Wünsche berücksichtigt.
Das Haus verfügt ausschließlich über individuell gestaltbare große Einzelzimmer mit Radio-, TV- und Telefonanschluss, der Zugang zum Internet ist auf Wunsch gleichfalls möglich. Für jeweils zwei nebeneinander liegende Zimmer gibt es ein gemeinsames, geräumiges Badezimmer. Darüber hinaus hat jede Wohngruppe einen gemütlichen Wohn-Ess-Bereich mit einer offenen Küche, der auch als Ort der Begegnung und Gemeinschaft zu verstehen ist.
Wohntrainingshaus
Das Wohnhaus Neumühl ist ein Wohntrainingshaus. Das heißt, dass den Menschen die Möglichkeit geboten wird, in den Bereichen der alltäglichen Lebenspraxis so viele Erfahrungen zu sammeln, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt in eine eigene Wohnung oder eine Wohngemeinschaft ziehen und dort eine ambulante Betreuung in Anspruch nehmen können. Das Wohnhaus bietet aber auch die Möglichkeit, dauerhaft dort zu wohnen.
Das Wohnhaus Neumühl ist selbstversorgerisch ausgerichtet, so dass alle Bedarfe der alltäglichen Lebensführung, z.B. Wäschepflege, Einkäufe und Essenszubereitung, von den Bewohnern und den Betreuern in Eigenregie durchgeführt werden. Darüber hinaus wird durch die Mitarbeiter*innen Assistenz zum Aufbau von Sozialkompetenz und Selbstverantwortung in den Bereichen Gesundheit und Umgang mit finanziellen Mitteln gegeben. Alle Betreuungsmaßnahmen finden auf der Grundlage einer individuellen Hilfebedarfsermittlung mit einer zielgerichteten Assistenzleistungen statt.
Multiprofessionelles Team
Im Wohnhaus Neumühl ist ein multiprofessionelles Team aus Heilerziehungspfleger*innen, Erzieher*innen sowie Pflegefachpersonal und Hilfskräften beschäftigt. Im Wohnhaus Neumühl leben Menschen, die neben der geistigen Behinderung auch zusätzlich durch eine körperliche Behinderung eingeschränkt sein können. Auch Menschen mit einer so genannten Doppeldiagnose (zusätzlich zur geistigen Behinderung liegt hier noch eine psychische Erkrankung vor), finden – abhängig von der ärztlichen Diagnose – die Möglichkeit, dort zu leben.
Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
Durch die Nähe zur Einkaufsstraße mit ihren gastronomischen Angeboten und Möglichkeiten zum Einkauf ist die vollständige Teilnahme am gesellschaftlichen Leben umfänglich gewährleistet.
Unternehmungen wie Besuche von öffentlichen Veranstaltungen, Theater- und Konzertbesuche, Ausflüge in Freizeitparks, ins Kino oder auch in Restaurants sowie Urlaubsreisen in kleineren Gruppen runden das Angebot ab.
Finanzierung
Die Finanzierung des Wohnraums und des Lebensunterhalts werden in der Regel durch Grundsicherungsleistungen der Stadt sichergestellt, sofern kein eigenes Einkommen vorhanden ist. Die Betreuungsleistungen werden durch den Landschaftsverband Rheinland im Rahmen von so genannten Assistenzleistungen finanziert.