Familien, in denen ein Kind mit Behinderung lebt, sind häufig besonders belastet. Denn das Kind benötigt eine spezielle Betreuung und fordert im Familienalltag viel Aufmerksamkeit. Wichtig sind aber auch die Bedürfnisse von Eltern und Geschwisterkindern. Eine betroffene Familie aus Duisburg nutzt deshalb den familienunterstützenden Dienst (FUD) der Amalie Sieveking Gesellschaft Duisburg (ASG). Im Interview berichtet Zweifach-Mutter Maria von ihren Erfahrungen mit dem FUD.
Maria, wie seid ihr auf den FUD aufmerksam geworden?
Unser Sohn Felix ist Autist. Ich habe gezielt nach Hilfen gesucht und mehrere Anbieter gefunden. Am besten hat uns die ASG gefallen. Wir sind dann bei ihr geblieben.
Seit wann nutzt ihr das Angebot?
Schon seit 2016. Bei der ASG sind wir etwa seit 2019.
Inwiefern unterstützt euch der FUD?
Einmal pro Woche kam Andreas für drei bis sieben Stunden zu uns und hat sich mit Felix beschäftigt. Wir hatten dann Elternzeit, oder jeder konnte etwas für sich machen. Es war auch Zeit für unsere jüngere Tochter. Wir konnten abschalten und versuchen, an was anderes zu denken. Oder liegengebliebene Dinge erledigen. Aktuell haben wir eine Pause. Andreas macht eine Ausbildung und ist in einer Außenwohngruppe tätig. Ich wünsche mir, dass für Felix bald wieder jemand da ist. Das hat ihm nämlich sehr gutgetan.
Was hat Felix mit seinem Betreuer gemacht? Wie hat ihm das gefallen?
Felix und Andreas waren zum Beispiel Zug fahren, im Freizeitpark oder Fußball spielen. Andreas hat mit Felix viel gelesen oder auch mal Hausaufgaben gemacht, eine Fahrradtour durch Dinslaken sowie verschiedene Brettspiele. Felix hat sich sehr gerne mit Andreas getroffen. Er war für ihn wie ein bester Freund. Jetzt vermisst er ihn.
Warum ist der FUD für euch hilfreich?
Felix hat leider wenig Freunde und versteckt sich in seinem Zimmer vor der Außenwelt. Er ist schnell überfordert und kann schlecht filtern. Seine Frustrationstoleranz ist schon immer sehr niedrig gewesen. Felix ist in seiner Entwicklung ein bis zwei Jahre zurück. Kognitiv hat er sich aber schon sehr weit entwickelt. Es fällt Außenstehenden nicht auf, dass er Autist ist. Es sei denn, jemand hat dafür ein Auge. So wie Andreas. Er hat ihm immer schöne Stunden geschenkt und uns somit auch.
Was empfiehlst du anderen betroffenen Familien?
Auf jeden Fall Hilfsangebote wie den FUD in Anspruch nehmen! Auch wenn man denkt: „Ach diese paar Stunden bringen einem nichts“. Am Ende des Tages merkt man eine Entlastung. Gerade die Zeit als Ehepaar oder die Zeit mit dem Geschwisterkind ist Gold wert. In meiner Not habe ich der ASG einfach eine E-Mail geschrieben und schnell eine Antwort erhalten. Das Team gibt sich sehr viel Mühe, den passenden Buddy zu finden.