Im Februar 2020 kam die Argentinierin Priscila Silvero für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) nach Duisburg, weil sie eine fremde Sprache lernen, neue Erfahrungen sammeln und mehr über den Alltag in Deutschland erfahren wollte. Was sie nicht ahnte: dass sie fern der Heimat Zeitzeugin einer weltweiten Pandemie werden würde.
Im Kurzzeitwohnen Abenteuerland lernt sie nun den „neuen Alltag“ während der Corona-Krise kennen. Zwischenzeitlich betreute das Team einen Jungen in der Notbetreuung. Deshalb half sie hin und wieder auch im Kinder- und Jugendhaus Beeck, deren Bewohner für einige Wochen nicht zur Förderschule gehen konnten und rund um die Uhr versorgt und beschäftigt werden mussten.
Arbeit mit Kindern mit Behinderungen
Die Kollegen führen Priscila behutsam an die Arbeit mit Kindern mit Behinderungen heran. Denn die angehende Lehrerin hat zwar in Argentinien schon mit Kindern gearbeitet, diese hatten aber kein Handicap. „Zuerst war es für mich ungewohnt“, sagt die 27-Jährige, „vor allem in Situationen, in denen die Kinder unruhig sind. Ich singe dann häufig spanische Kinderlieder, das scheint ihnen zu gefallen“, freut sich die sympathische Südamerikanerin.
Um Deutsch zu lernen, hat Priscilla einen Sprachkurs belegt. Außerdem übt sie mit Büchern, hört viel deutsches Radio und lässt sich von ihren Kollegen helfen.
„Ich fühle mich hier sicher“
Ihre Freizeit verbringt Priscila überwiegend zu Hause – wo auch sonst in Zeiten von Corona?! In ihrer internationalen Wohngemeinschaft am Dellplatz schaut sie Filme und telefoniert mit ihrer Familie. In Argentinien sei die Lage angespannter, berichtet sie, es gebe eine strikte Ausgangssperre. „Ich fühle mich in Deutschland absolut sicher und bin froh, dass ich gerade hier bin und nicht an anderen Orten auf der Welt“, erklärt Priscila Silvero.
Wenn sie im Frühjahr 2021 nach Argentinien zurückkehrt, möchte sie ihr Lehramtsstudium beenden und vielleicht noch Ernährungswissenschaften studieren. „Ich hoffe, dass ich unter diesen ungewöhnlichen Umständen bis dahin viele Erfahrungen mit Kindern mit Behinderungen sammeln und diese in meiner zukünftigen Arbeit einsetzen kann“, wünscht sich Priscila.